1. Arbeit und Entspannung:

Die Schule ist primär ein Ort, an dem (von Schüler/innen und Lehrkräften) gearbeitet und gelernt wird. Damit dies optimal möglich ist, muss die Umwelt so gestaltet sein, dass sich die Menschen dort wohl fühlen, entspannen, miteinander kommunizieren, auch angstfrei mit den eigenen Potentialen experimentieren und dabei auch Fehler machen können.

  1. Aktivität und Reflexion:

Um den Menschen gerecht werden zu können und sie zu produktiver Arbeit bzw. sinnhaften Lernprozessen anzuregen, muss die Schule zwei scheinbar widersprüchliche Elemente gleichzeitig repräsentieren:

  • Elemente der Anregung, der Herausforderung, der Beteiligung, der Kommunikation und der sozialen Verantwortung
  • Elemente der Entspannung, der Rückzugsmöglichkeiten, der Reflexion und Selbstreflexion, der Ruhe und der inneren Einkehr.

Beide Elemente müssen in der materiellen Umwelt als Möglichkeitsräume repräsentiert sein.

  1. Gestaltete und gestaltbare Umwelt:

Gebäude und Räume der Schule müssen pädagogisch gestaltet sein (nach den genannten Prinzipien); gleichzeitig müssen sie aber auch so weit gestaltbar sein, dass Kinder und Lehrer/innen

  • sich in den Räumen auch als Individuen ausdrücken, d.h. der Umwelt auch legitim ihren Stempel aufdrücken können;
  • sich für Ordnung, Ästhetik und Funktionalität ihrer schulischen Umwelt selbst verantwortlich fühlen können und müssen.
  • den Prinzipien einer lernförderlichen Umgebung entsprechen

Einladung zur Mitgestaltung und Zuweisung der Verantwortlichkeit sind durch das Schulgebäude repräsentiert.

  1. Zugehörigkeit und Weltoffenheit:

Die Schule ist eine soziale Gemeinschaft, die Gefühle der Zugehörigkeit ermöglichen und fördern soll. Gleichzeitig erfordert lebensnahes Lernen auch Offenheit der Schule und des Lernens hin zur Umwelt und zur weiteren sozialen Gemeinschaft. So kann Schule soziale Heimat für die Kinder und Begegnungszentrum der Gemeinde werden. Diese Doppelfunktion soll auch sichtbar werden.

  1. Vielfalt des Lernens:

Schule ist in erster Linie ein Ort des Lernens. Sowohl die Forschung über guten Unterricht, als auch moderne Unterrichtskonzeptionen betonen vor allem, das Lehren und Lernen vielfältig sein kann. Unterschiedliche Lernformen können sich sinnvoll ergänzen und sind räumlich und organisatorisch möglich:

  • Selbsttätigkeit und angeleitetes Tun
  • Gruppenarbeit und individuelles Lernen
  • offener Unterricht und Phasen der Übung und Festigung
  • Arbeit in Gruppen, Teams (Differenzierung) und in der Gesamtgruppe, in der Schulstufe

Die äußere Umwelt soll die Vielfalt der Lernzugänge unterstützen, in keinem Fall unterbinden.

Unter diesen Prinzipien lassen sich Einzelbegriffe und Elemente sinnvoll subsumieren.

Die Schule soll beispielgebend sein und den Erfordernissen einer zeitgemäßen Pädagogik – sowie neuen Erkenntnissen der Lernforschung gerecht werden können.

Ganztagsschulen erfordern zusätzlich, die Schule nicht nur als Lern- sondern auch als Lebensort zu denken.

Weitere Informationen über die Lernräume und den Nutzen des Raumverbundes (PDF 326kB )